
Der Lauf meines Lebens
Geboren und ab dann aufgewachsen bin ich 1965 als Arbeiterkind hier im Pott. Dem Ruhrgebiet tief verbunden konnte ich mich mit dieser neugierigen und entwicklungsmutigen Region erfinden.
Mein beruflicher Weg führte mich oft mit interessanten Menschen zusammen, die für meine Entwicklung bedeutsam waren. Ausbildungen machte ich als Arzthelferin, Krankenschwester und Industriekauffrau, Weiterbildungen als Heimleiterin, Qualitätsmanagerin im Gesundheitswesen und ISO-Auditorin und ich arbeitete als Krankenschwester, Marketingassistentin, Einrichtungsleiterin mehrerer Senioreneinrichtungen und Qualitätsmanagerin.
Mein hochbegabter Adoptivsohn, Pflegekinder, viele Gäste und immer ehrenamtliches Engagement haben mein Leben bunt gemacht.
highident
Zu wissen wer ich bin, was ich kann und was mir wirklich wichtig ist, war in den vergangenen Jahren meine Herausforderung. Ein Meilenstein war die Entdeckung meiner eigenen Hochbegabung 2011. Nicht das Müssen sondern das Wollen stand von nun an im Vordergrund. So machte ich 2012 am icbf (Internationales Centrum für Begabungsforschung) der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster die Weiterbildung zum ECHA- (European Council for High Ability) Coach / Specialist in Coaching the Gifted. 2013 traute ich mich an das Studium ohne Abitur heran. Im Juli 2017 beendete ich das Studium der Psychologie an der FernUniversität in Hagen. „Die Auswirkung der Zugehörigkeit zu zwei oder mehr Minderheitengruppen“, der Titel meiner Abschlussarbeit, hat mich der Frage nach der eigenen Identität auch wissenschaftlich näher gebracht. Das Wissen um die Zugehörigkeit zu einer Minderheitengruppe mit den damit verbundenen Gefühlen, waren ein wichtiger Erkenntnisgewinn.
Weiterbildungen als Fachberaterin für Psychotraumatologie und als Heilpraktikerin für Psychotherapie vervollständigen mein Fachwissen für die Arbeit mit Hochbegabten.
2018 gründete ich die Beratungsstelle DAS DORF in Essen und legte damit den Grundstein für den heutigen gleichnamigen Verein, welcher den Betrieb der Beratungs- und Begegnungsstätte zum Ziel hat, in welcher ich heute arbeite.
Ich bin vielfach vernetzt und im fachlichen Austausch mit anderen, auch professionell Aktiven, rund um das Thema Hochbegabung. Der kollegiale Dialog mit den DORF-Expertinnen ist eine bereichernde Komponente der täglichen Arbeit.


Ehrenamt & Netzwerktätigkeit
Solidarität und fachlicher Beistand sind Grundideen der Selbsthilfe.
So arbeitete ich viele Jahre als Gesprächskreisleiterin der DGhK (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind) und als Testleiterin für Mensa.
Heute unterstütze ich im Verein DAS DORF e.V. die Aktiven und biete selber ehrenamtlich Angebote für hochbegabte Erwachsene und Familien an.
F.A.Q.
Diese Fragen kommen häufig in Gesprächen vor:
Als wir herausfanden, dass unser Adoptivsohn hochbegabt ist, begann ich Bücher zum Thema zu lesen. Es ist so meine Art, wenn ich ein Problem habe, mir ein Buch zu kaufen. Es blieb nicht bei einem und eines Tages geriet ich an das Buch „Ganz normal hochbegabt“ von Andrea Brackmann. Ich fand meinen Jungen ganz normal und den Titel äußerst passend. Bloß hatte ich den Untertitel übersehen: Leben als hochbegabter Erwachsener. Ich dachte, na gut, dann lese ich das um zu wissen wie er ist wenn er groß ist. Was dann passierte hatte ich nicht erwartet: Es erschien mir, als würde an vielen Stellen über mich persönlich geschrieben. Ich fühlte mich ertappt, enttarnt und irgendwie gesehen. Klar, nicht mit allen Details und nicht ganz genau so, doch es hat mich umgehauen. Danach konnte ich nicht mehr wegsehen, ich wollte wissen und machten einen IQ-Test bei Mensa.
Im Alter von 82 Jahren wollte meine Mama es auch wissen und machte einen Test. Sie hat ein sehr ähnliches Ergebnis erreicht und ein besonders gutes Gedächtnis. Auch eine Cousine hat sich getraut und ich bin sehr sicher, dass auch all die anderen Menschen in meiner Familie ähnlich intelligent sind.
Die Rückmeldungen von andern: Du übertreibst. Du stellst dich an. Du schon wieder. Und das Augenrollen, ein genervter Blick, ein Wegdrehen beim Reden.
Alles hat sich verändert. Mein Denken über die Vergangenheit ist ruhiger und weniger schmerzhaft. Ich verstehe, warum was so war, so passiert ist und irgendwie heile ich so nach und nach. Und meine Haltung zu mir selbst hat sich massiv verändert. Ich werde immer mehr die, die ich wirklich bin.
Nein. Es braucht das Entstehen dieses Wunsches in uns selbst. Es braucht die innere Erlaubnis, sichtbar zu werden. Es braucht den Mut, sich selbst anzunehmen, egal was rauskommt. Das kann niemand von außen liefern.