Wie fühlen sich Pinguine in der Wüste? 

Diese Frage können auch schon die kleinster unserer Testkandida:tinnen sicher beantworten. Sie fühlen sich irgendwie unwohl, erleben sich als ungeschickt im Kontakt mit Löwen und Giraffen, sind unruhig und ängstlich und suchen ständig den Sinn in allem. So fühlen sich nichterkannte Hochbegabte Menschen auch.  Manche versuchen verzweifelt so zu sein wie die anderen und ecken doch immer irgendwie an. Sie bekommen die Rückmeldung seltsam zu sein, zu viel, zu laut, zu leise, zu ernst, zu schnell, zu langsam … „Wie seltsam bist du denn? Hast Gefieder, Flügel und kannst nicht fliegen und riechst dazu auch noch nach Fisch?“

Manchen gelingt es ganz erfolgreich, 

im Erdmännchen-Kostüm in der Wüste klarzukommen. Sie behalten zwar das Gefühl, das irgendwas nicht stimmt, schauen sich die anderen an uns sind immer irritiert. Doch die Passigkeit scheint ja irgendwie da zu sein. Andere schaffen es nie so richtig ins Kostüm und erleben leidvolle klinische Wege und Diagnosen über Diagnosen. Wenn kleine Pinguine dann in die Welt starten, dann suchen sie ihre Eltern. Der Geruch passt schon, doch sie sehen aus wie Erdmännchen und das führt zu besonderen Herausforderungen. Eine ist, dass Krokodile eben keine Pinguin-Eier legen und Anpassung, z. T. über Generationen, nicht so leicht als solche zu erkennen ist

Im Studium der Psychologie 

begegneten uns die Soziale Identitätstheorie von Tyfel & Turner und das Minderheitenstressmodell von Meyer. Von da an formte sich die DORF-Idee immer deutlicher. Ingroup und Outgroup, Resonanzsuche, Anpassungszwang und das ständige Gefühl, irgendwie anders zu sein, machten klar, was gebraucht wird. Pinguine stehen bei besonderer Kälte und Wind ganz nah zusammen. In einem Kreis, die kleinsten innen, wechseln sie sich ab, mit Außenstehen. Diese Bild hat uns unfassbar inspiriert, einen Ort zu schaffen und Menschen zusammenzubringen, denn „Um ein Kind großzuziehen braucht es ein ganzes DORF“.

Wir wissen,

wie der Weg aus dem Kostüm heraus geht. Wir haben viel Erfahrung, wie die artgerechte Haltung von Pinguinen geht. Auch wenn für uns die Zeit mit anderen Pinguinen inspirierend und tröstend ist, so ist die Idee dennoch, das Ökosystem als ganzes wertzuschätzen. Pinguine sind wichtig für diese Gesellschaft. Sie brauchen ein gutes Selbstbewusstsein, ein sicheres Gefühl sich zu kennen, Kälteinseln mit leckeren Fischen und können dann fliegen lernen in ihrem Element. 

Hochbegabte sind jene Menschen, deren potenzielle, intellektuellen Fähigkeiten sowohl im produktiven als auch im kritisch bewertenden Denken ein derart hohes Niveau haben, dass berechtigt zu vermuten ist, dass sie diejenigen sind, die in Zukunft Probleme lösen, Innovationen einführen und die Kultur kritisch bewerten…
… wenn sie adäquate Bedingungen (der Erziehung) haben.

Lucito (1964)

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